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NEW 55 Peugenhammer

Regierungsbezirk Oberpfalz

Landkreis Neustadt a.d.Waldnaab, Stadt Pleystein, Gemarkung Miesbrunn, Peugenhammer,  Steinkreuz

 

Das Steinkreuz steht rechts der Straße Pleystein -Fahrenberg (bzw. Oberbernrieth) etwa 20 m südöstlich der "Haberstumpf-Kapelle" an der Einmündung des Feldweges nach Peugenhammer  (Fl.Nr. 735).

Das stark beschädigte Kreuz steckt  schräg im Boden, ein Balken und der Kopfteil sind verstümmelt.

 

Sagen sind keine erfragbar.

 

Poblotzki schreibt in seiner Geschichte von Pleystein im Kapitel Peugenhammer (S. 852-854): "Zwei Generationen der Familie Pauer sind Besitzer des Gutes. 1572 sind es die Leonhard Pauers Erben und1582 tritt Hans Pauer die Nachfolge seines Vaters an. Über Hans Pauer beschwerte sich 1610 der Pfleger von Flossenbürg, weil er zusammen mit 2 seiner Schmiedgesellen einen seiner Untertanen, den Hans Dörfler, auf Pleysteinischem Grund ermordet hatte. Der Pfleger ersuchte im Namen der Witwe und der Schwester des Ermordeten, daß sich Hans Pauer zu einem Vergleich stelle. Wahrscheinlich ist das Steinkreuz bei der Haberstumpfkapelle das Sühnekreuz für diesen Mord."

 

Interessant ist eine Sage in diesem Zusammenhang (S. 746-747): "Teufelsbeschwörungen am Totenkreuzweg - Bis zum Jahre 1848 gehörten Vöslesrieth und Peugenhammer zur Pfarrei Altenstadt bei Vohenstrauß. Die Toten wurden auf dem dortigen Friedhof beerdigt und mußten auf dem ´Totenweg´dahin gebracht werden. Andererseits waren die Einöden am Süd- und Osthang des Fahrenberg nach Pleystein gepfarrt, bei der jetzigen Haberstumpfkapelle entstand dadurch eine Kreuzung,von zwei Totenwegen. Solche Punkte spielten in der Volksmythologie eine große Rolle. Unzählig sind die Berichte über Erscheinungen von Geistern, über Pferde, die scheu wurden oder nicht mehr weiter gingen, und mancher mußte eine Arme Seele ´aufgehuckelt´ bis zum nächsten Kreuz schleppen. [...]"

 

 

In der Denkmalliste wird das Steinkreuz folgendermaßen beschrieben: "Steinkreuz, nachmittelalterlich, Kreuzarme beschädigt; nahe der Kapelle am Weg zum Fahrenberg."
 

 

Literatur:

Rainer H. Schmeissner, Steinkreuze in der Oberpfalz, Regensburg 1977, S. 179 ff. Landkreis Neustadt a. d. Waldnaab;

Siegfried Poblotzki, Geschichte der Herrschaft, der Stadt und der Pfarrei Pleystein, 1980, S. 852-853, 746-747

 

 

 

 

 

 

Denkmalschutzgesetz

II. Baudenkmäler - Art. 6
Maßnahmen an Baudenkmälern
(1)  Wer
1.
Baudenkmäler beseitigen, verändern oder an einen anderen Ort verbringen oder
2.
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(2)  [...]