Das Adjektiv des Ethnonyms enthält
der Erstbeleg des Ortsnamens Böhmischbruck
im Landkreis Neustadt an der Waldnaab aus dem Jahr 1251: ...de
Ponte Bohemico89,
den
Genitiv-Plural der Zweitbeleg von 1256 ...in ponte
Boemorum ... locum uestrum qui nuncupatur pons
Boemorum90. Der letztere
Name ist dadurch motiviert, dass die
Brücke in das Land der Böhmen führte bzw. von den Böhmen benutzt
wurde. In den späteren Belegen begegnet meist das Adjektiv: Ca. 1257
...in Bohemorum Ponte91, nach 1260 ...in ponte Boemico92,
1299 ...in loco qui dicitur
Pehaimisprvkk93, 1319 ...ze der Pehaimiscben
prukk94,
1352 ...zv der Pehemischenprukk95,
1355 ...in Pehaimischprucke96,
1480 ...in Pontebohemicali... in Ponte bohemicali seu Behamisch pruck97,
1508 ...in ponte Bohemorum
... in Behamschnpruck98,
1665 Böhmischenpruckh99,
1723/24 Böhmischpruck100
und 1831 Böhmischbruck101. Aus dem Syntagma mit
Präposition, Substantiv und Ethnonym im
Genitiv-Plural bzw. mit Präposition,
Adjektiv und Substantiv wird zuletzt das gereihte Kompositum.
Wolf-Armin Frhr. v.
Reitzenstein, Gephyronyme (=Brückennamen, Anm. Staniczek) als Siedlungsnamen
in Bayern, in ZBLG 2005, Band 68, Heft 1, Verlag C. H. Beck, S. 170
s. a. S. 172: Chreussenbruk,
die Brücke über die Creußen in Tremmersdorf 1264 (abgegangener Ortsname)
s. a. S. 175: Schafbruck