Anlässlich
der 875-Jahr-Feier der Kirchenweihe in Altenstadt sowie der urkundlichen
Erstnennung von Vohenstrauß fand im Dezember 1999 eine Feier statt, die der
Heimatkundliche Arbeitskreis im Benehmen mit der Stadt Vohenstrauß und der
Simultankirchenverwaltung vorbereitet hatte. Den Auftakt zum Festakt bildete die
Enthüllung einer Gedenktafel im Aufgangsbereich zur Kirche, danach fanden in
der Kirche der Festakt und eine gemeinsame Andacht mit den Pfarrern der beiden
Kirchengemeinden statt. Die Zeit um 1124 brachte der Vorsitzende des
Arbeitskreises in seinem Festvortrag „875
Jahre Kirche in Altenstadt“ näher.
Wenn es also um Heimatgeschichte, Jubiläen oder Denkmalpflege geht, gilt der
heimatkundliche Arbeitskreis in Vohenstrauß als kompetenter Ansprechpartner,
den man in allen Belangen der Heimatpflege gerne konsultiert und in Anspruch
nimmt.
Zukunft
braucht Herkunft
In
Zeiten der Globalisierung, in der die Wirtschaft immer weitere Räume braucht,
die Menschen weltweit durcheinander gewirbelt werden, Waffen und Kriege
Hochkonjunktur haben, Ländergrenzen aufgelöst
werden, Konzerne erdteilübergreifend nach den billigsten Produktionsstandorten
Ausschau halten, Arbeitsplätze - und damit Lebenssicherheiten - verschoben oder
rationalisiert werden, suchen die Menschen kleinere Räume, um sich zu Hause zu
fühlen. Man will Altes festhalten, seinen Platz finden in der Heimatlosigkeit
einer globalisierten Welt, der politische Zeitgeist wird konservativ.
Johann
Böhm, Landtagspräsident bis 2003 und Vorsitzender des Bayerischen
Landesvereins für Heimatpflege, warnt aber vor einer Heimat, die „ausschließlich Konserve des Alten und sentimentales Rückzugsgebiet
aus der Gegenwart sein will, ein unwirkliches Konstrukt, ein Luftschloss, ein
er- und träumte Wolkenkuckucksheim, dessen Bewohnern und Erbauern mit aller
Kraft des Faktischen begegnet werden muss“ und
er führt weiter aus: „Die vorgefundene Welt so zu bewohnen, dass sie ihre Funktion als Ort
des Lebens, der Entspanntheit und des Strebens nach Erfüllung für alle
nachkommen kann, ist Ziel dieses Tuns. Wir wollen Abnutzung und Verbrauch
verhindern, wir wollen natürliche Lebensgrundlagen ebenso erhalten wie die im
Laufe der Geschichte erworbenen menschlichen Fähigkeiten und unsere gemeinsamen
Errungenschaften.“
"Sensibel ist die Erde über den Quellen", schreibt
Reiner Kunze in einem Gedicht und gebraucht das Bild vom gefällten Baum und der
gerodeten Wurzel, welche die Quellen schließlich versiegen lassen und stellt am
Ende die Frage: "Wie viele Bäume werden gefällt, wie viele Wurzeln
gerodet - in uns".
Gründung des
Heimatkundlichen Arbeitskreises Vohenstrauß vor 25 Jahren
Dieses Gefühl der Entwurzelung, die Sehnsucht nach Geborgenheit, die Neugier
nach Wiederauffindung der Quellen, nach den Ursprüngen von Heimat hat sicher
viele von uns bewogen, Heimatkunde, Heimatgeschichte zu betreiben.
Beweggrund auch der heimatgeschichtlich interessierten Frauen
und Männer, die aus Anlass
eines weiteren wichtigen Jubiläums "600
Jahre Erstnennung der Stadt
Vohenstrauß 1378 - 1978" auf Anregung des damaligen Oberamtsrats Hans
Frischholz am 14. Februar 1978 formlos einen heimatkundlichen Arbeitskreis gründeten,
der als Beitrag zur Jubiläumsfeier „die
Geschichte der Stadt soweit wie möglich zurück in ihre Vergangenheit verfolgen
und den Bewohnern der Stadt durch ein heimatkundliches Geschichtsbuch
vermitteln“ wollte. Die Leitung dieser anspruchsvollen Aufgabe übernahm
damals Direktor i. R. Otto Würschinger. Im
gleichen Jahr
wurde das
erste Exemplar
der Chronik "Vohenstrauß
im Wandel der Zeiten" übergeben. An
dieser ersten
Chronik der Großgemeinde
beteiligten sich
14 Mitglieder,
die darüber
hinaus maßgeblich bei
der Gestaltung
der Jubiläumsfeier
mitwirkten.
Vorstellung der
Chronik: v.l. Alfred Kummer, Heiner Hofmann, Olga Aichinger, Maria Weiß, Otto Würschinger,
Therese Weiß, Volker Wappmann, Max Steger (Bürgermeister), Hans Frischholz,
Josef Schuller, Michael Wurdack (Foto: Rudi Zimmermann)
Ein Bildband "Vohenstrauß in alten Ansichten"
folgte 1979 und auch zum Gelingen
der 1980 vom Haus der
Bayerischen Geschichte präsentierten
Wanderausstellung „Wittelsbach
und Bayern“
im Rathaussaal der Stadt trug der Arbeitskreis erfolgreich bei.
Ein heimatkundlicher
Diavortrag über
die Großgemeinde wurde
erstellt; außerdem war man darauf
bedacht, Unterlagen und Beiträge
über die
geschichtliche Entwicklung
der Stadt,
alte Dokumente und Schriften zu sammeln und zu archivieren.
Der erste Leiter des Arbeitskreises, Otto Würschinger,
trat 1986 nach achtjähriger erfolgreicher Tätigkeit zurück, Nachfolger
wurde Peter Staniczek. Der Heimatkundliche Arbeitskreis schloss sich aus
organisatorischen Gründen der Volkshochschule Vohenstrauß an.
Im Vordergrund
stand nun neben der
heimatkundlichen Forschung auch die langfristige und koordinierte Planung
der einzelnen
Vorhaben und
vor allem
die gegenseitige
Unterstützung. Kurzvorträge
und Exkursionen rundeten das Programm ab.
Herausgabe der Streifzüge
Ein Hauptziel lag in der Herausgabe von periodisch
erscheinenden Beiträgen zur
Heimatkunde und
Heimatgeschichte der
Stadt und Großgemeinde
Vohenstrauß und ihrer Umgebung, einerseits als Forum für die Ergebnisse von
Forschungsarbeiten der engeren Region, andererseits als verständliches
Sprachrohr der Heimat- und Denkmalpflege, Mittel zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit.
Seit 1986 erscheint die Schriftenreihe „Streifzüge“, mit dem vorliegenden
Heft zum 25. Mal.
Die ersten Hefte beschäftigten sich, weil es sich zwingend
anbot, mit Jubiläen der Regionalgeschichte, so die Titel „400 Jahre
Friedrichsburg“ und „100 Jahre Lokalbahn Neustadt-Vohenstrauß“.
Technikgeschichte, Veränderungen von Stadt- und
Kulturlandschaft, Städteplanung und Denkmalpflege, Kommunalgeschichte, Industriekultur,
Ortspolizeiwesen, Brandkatastrophen,
Bergbau und v. a. Themen aus allen Disziplinen fanden in bisher 18 Jahrgängen
ihren Niederschlag. Über 50 Autoren haben unentgeltlich und uneigennützig
mitgearbeitet. Dank finanzieller Unterstützung durch die Stadtsparkasse
Vohenstrauß und die Stadt können die „Streifzüge“ zu einem mehr als
bescheidenen Preis angeboten werden.
Außer der Reihe wurden
einige Hefte als "Informationen der Kreisheimatpfleger des Landkreises
Neustadt a. d. Waldnaab" publiziert, die Beiträge zur Denkmal- und
Museumspflege, zur Erhaltung und Gestaltung der Kulturlandschaft sowie zur
Brauchtumspflege umfassten.
Die Mitglieder treffen sich zu Arbeitssitzungen, Exkursionen,
Ausstellungen. In Burg- und Schlossanlagen wie Burgtreswitz, Friedrichsburg oder
Waldau ließ man sich vor allem über den Fortgang der Sanierungsmaßnahmen
unterrichten und konnte häufig aus den geschichtlichen Unterlagen heraus zu
fachgerechten Rekonstruktionen (Dachbedeckung, Dachgauben usw.) beitragen.
Konsequenz aus der Erforschung der Ortsgeschichte war die Umsetzung des Wissens
in die Belange von Stadtsanierung (dezentrales Museumskonzept) und
Dorferneuerungsmaßnahmen (Altstraßennetz, Dorfentwicklung, Brauchtum, Häusergeschichte,
Flurnamen u. a.).
Die Arbeit des Heimatkundlichen Arbeitskreises wuchs bald über
das gutmütig belächelte - im Staube der Geschichte nach Anlässen von Jubiläumsfesten
forschende - Tun älterer Herrschaften hinaus. Der altersmäßig und beruflich
gut durchwachsene Arbeitskreis wirkt heute dank seines breiten Fachwissens
durchaus meinungsbildend in der lokalen Auseinandersetzung mit Fragen der
Denkmal- und Ortsbildpflege mit.
75 Jahre Heimatmuseum
der Stadt Vohenstrauß
Umgang mit Heimat beschränkt sich nicht auf die Erhaltung
der dörflichen Idylle, sondern muss sich auch mit der Veränderung des
Nahraums, mit dessen Gestaltung und Fortentwicklung unter Berücksichtigung von
Bewährtem auseinandersetzen. Auch die Renovierung
eines „Ackerbürgerhauses“ in der Altstadt, das auf Vorschlag und unter
erheblicher, ehrenamtlicher Mitarbeit des Arbeitskreises Heimat des städtischen
Museums wurde, gehört zu den Belangen unserer Kulturarbeit.
Der Gedanke, ein
Heimatmuseum zu errichten, wurde im Oberpfälzer Waldverein bereits im Jahre
1928 geboren. Man richtete ein Schreiben an das Bezirksamt Vohenstrauß mit
der Bitte, die Gemeinden und Schulleitungen des Amtsbezirkes aufzufordern,
bei der Schaffung dieses großen Werkes mitzuhelfen, „da besonders für die Jugend ein Museum das beste Lehrbuch in der
Heimatkunde darstelle“. Die Heimatfreunde waren sich wohl bewusst, dass
dieses Museum, das nicht allein für Vohenstrauß, sondern für das ganze Gebiet
des damaligen Bezirksamtes Vohenstrauß gedacht war, nicht schon in kurzer Zeit
errichtet werden konnte, da durch die vielen großen Brände im Amtsbezirk die
meisten Altertümer vernichtet worden waren. Die maßgeblichen Initiatoren
waren Oberinspektor Hans Fuchs, Diplom-Kaufmann Richard Bamler und Kunstmaler
Ludwig Steininger. Im Bewusstsein, „dass
bereits vieles vernichtet und das Vorhandene nicht Händlern und Sammlern in die
Hände fallen, sondern der Bevölkerung erhalten bleiben soll“, sammelte
man Geld, legte eine Museumskasse an, erließ Aufrufe und traf durch Besuche in
einzelnen Häusern schon eine Vorauswahl.
Bis 1930
waren im Rathaus schon eine Bauern- und Webstube eingerichtet, vier
wertvolle Öfen aufgebaut und verschiedene Sammlungen angelegt worden.
„Wenn
nicht größere Hindernisse entgegenstehen, wird das Heimatmuseum im heurigen
Sommer anläßlich einer größeren Festlichkeit eröffnet werden können.“
Wegen fehlender Industriemodelle konnte das Heimatmuseum aber auch 1931
nicht eröffnet werden. 1934 sollte das Museum nun der neuen Zeit angepasst
werden und 1935 baute die Stadt dafür gar den großen Rathaussaal aus und
stellte diesen Raum dem Museumsträger OWV zur Verfügung, verlangte aber die
Fertigstellung der Einrichtung des Museums bis Ende Februar 1936. Eine
feierliche Eröffnung findet sich aber nirgends in den Unterlagen. Ab 1938 wurde
der Saal wieder einer anderen Nutzung zugeführt. Das Museum wurde in zwei Räume
im dritten Stock des Rathauses verlegt.
Wegen der Schulraumnot
nach dem Krieg wurde in diesen Räumen bis zur Fertigstellung des
Zentralschulhauses ein Notschulsaal eingerichtet. 1954 berichtet die Stadt als
rechtlicher Träger des Heimatmuseums, dass seit einigen Tagen die vormaligen
zwei Museumsräume wieder frei seien und das Museum nunmehr dort neu instand
gesetzt, aufgebaut, geordnet und inventarisiert werden könne. 1957 begannen
Ehrenvorstand Hans Fuchs und Oberlehrer a. D. Franz Riedl mit der
Wiederaufstellung des Heimatmuseums, die Arbeiten zogen sich bis 1959 hin.
Schon 1970 wurde Rektor Sepp Kraus von der Stadt mit der Neuordnung und
Registrierung des vorhandenen Museumsgutes betraut. Im Rahmen einer
Stadtratssitzung am 15. März 1971 wurde das neu gestaltete Museum durch Sepp
Kraus vorgestellt und für die Bevölkerung wieder zugänglich gemacht.
Allerdings war die
Unterbringung des Museums auf 112 qm Ausstellungsfläche schon seit langem
unzureichend. Versteckt, schwer zugänglich, räumlich an seinen Grenzen
angelangt, war es zuletzt weder für Feriengäste noch Besuchergruppen
attraktiv genug.
10
Jahre Heimatmuseum in der Sophienstraße
Der Heimatkundliche Arbeitskreis wandte sich deshalb im Juli 1986 an die Stadt
mit dem Vorschlag, zwei Ackerbürgerhäuser in der Sophienstraße im Rahmen
der Städtebauförderung zu sanieren und als Heimatmuseum zu nutzen. 1988 wurde
in der Diskussion noch einmal nachgelegt: „Die
Ausgliederung des Museums aus den Rathausräumen schafft neue Gestaltungsmöglichkeiten,
ermöglicht eine Konzeption, die das Museum aus der "verstaubten Ecke"
holt, die aus ihm einen Treffpunkt des kulturellen Interesses werden läßt.“
Die Sanierungsarbeiten
begannen am 9. Mai 1989, die Hebefeier fand am 4. Juli 1989 statt. Die
feierliche Neueröffnung – verbunden mit einem prächtigen Museumsfest - fand
am 17. Juli 1993 statt.
In einem 1996
abgeschlossenen Vertrag werden die Beziehungen zwischen der Stadt und dem
Arbeitskreis über das „Heimatmuseum Vohenstrauß“ geregelt, u. a. heißt es
in
§
3: Einrichtung, Ausbau und Betreiber
1.)
Der Arbeitskreis hat das
„Heimatmuseum" eingerichtet, war von der Planung bis zur Fertigstellung
des Museums arbeitsmäßig eingebunden. Während vieler Sitzungen und Zusammenkünfte
war er vorbereitend tätig, erarbeitete das Museumskonzept, traf die Auswahl der
Exponate, erfaßte Texte für die Informationen und führte zusammen mit der
Stadt Beratungsgespräche mit der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen.
Bei der Inventarisierung des Gesamtbestandes des Museums wurde ebenso aktive
Mithilfe geleistet wie bei den Restaurierungsarbeiten. Durch fortlaufende Ergänzungen
und Sonderausstellungen soll das „Heimatmuseum" ausgebaut werden.
2.)
Betreiber des
„Heimatmuseums" ist der Arbeitskreis.
Im Zusammenhang mit der Neukonzeption des Museums gelang es
übrigens auch, eine etwa 150 Jahre alten Mühleneinrichtung (Tradmühle) für
Museumszwecke nach Vermessung und wissenschaftlicher Dokumentation vor Ort ins
neue Haus zu verpflanzen, die sonst für unsere Region verloren gegangen wäre.
Der Kampf um das neue Heimatmuseum und damit die Neugestaltung der „Ackerbürgerhäuser“
hat sich gelohnt. Wir hätten uns als historischer Verein unglaubhaft gemacht,
wenn wir zwar die Hausgeschichte bis
1601 mit 30 Fußnoten hätten zurückverfolgen und publizieren können, aber
einem Abriss tatenlos zugesehen hätten.
Im Übrigen wurde die Arbeit des Heimatkundlichen
Arbeitskreises durchaus beachtet. Unter anderem wurde 1994 das Engagement des
Arbeitskreises um das neue Heimatmuseum mit der Verleihung der
Denkmalschutzmedaille „Für besondere Verdienste um den Denkmalschutz“ durch
Kultusminister Hans Zehetmair an den 1. Vorsitzenden Peter Staniczek und den
Geschäftsführer Hans Frischholz gewürdigt. 1998 wurde der Heimatkundliche
Arbeitskreis zusammen mit dem Heimatverein Eschenbach mit dem Kulturpreis des
Landkreises Neustadt a. d. Waldnaab ausgezeichnet.
Ausblick
Das Bild des Arbeitskreises und seine Zielsetzungen haben
sich seit seiner Gründung gewandelt. Historisches Interesse hat sich verbunden
mit großem Engagement für die Erhaltung einer lebens- und liebenswerten Stadt-
und Kulturlandschaft und ihre behutsame Weiterentwicklung.
Dabei darf ein permanentes Harmoniestreben oft notwendigen Erörterungen
nicht im Wege stehen, auch in einer Ehe werden alle Konflikte offen ausgetragen.
Projekte müssen unter Hintanstellung politisch anderer Meinungen gemeinsam in
gegenseitiger Achtung durchdiskutiert werden.
Eines der Hauptziele für die Zukunft wird noch weitgehender
der Kontakt zur jüngeren Generation sein müssen, wir müssen sie fordern
ihnen Aufgaben stellen und auf ihre Belange eingehen. Die Weckung des
Geschichtsverständnisses, die Freude an der Beschäftigung mit erhaltenswerten
Zeugen der Vergangenheit wurde beispielsweise schon angebahnt durch Pflegemaßnahmen
von Bodendenkmälern durch Schulklassen. Kultur muss unserer Jugend als Identitätsmöglichkeit
und nicht als Konsumware begegnen. Ein gelungenes Beispiel für diese Bindung
sind die Mitglieder der Stadtbühne, denen weiterhin der Auftritt in
historischer Umgebung möglich gemacht werden muss.
Wir
wollen Anwalt unserer Kulturdenkmäler sein, sie erhalten und mitgestalten nach
den Vorgaben derer, die diese Heimat bewohnen. Heimatpflege ist Lobbyarbeit, der
Einsatz etwa für unser Schloss, die Friedrichsburg, gilt nicht dem Denkmal als
solchem, sondern den Menschen, die dieses einmalige Bauwerk lieben und nutzen möchten.
Heimatforscher-Wettbewerbe wie beim Projekt „Vohenstrauß
2030“, Erkundung von Brauchtum, Sagen und mündlichen Überlieferungen im
Rahmen des Unterrichts sollen Anregung zu schöpferischem Tun sein, Heimat
selbst zu gestalten. Dabei ist es an uns, Vorbilder im „angemessenen Umgang mit Herkunft, Dasein und Fortschritt“ (Böhm)
zu sein.
Schließlich ist es unsere Aufgabe, dafür zu sorgen, dass
sich auch unsere Kinder innerhalb einer pluralistischen Gesellschaft, mit der
Regionalkultur identifizieren können, dem was wir Heimat nennen.
Schließlich wollen wir aber auch "klassische Heimatforscher" sein und
durchaus mit kritischer Sympathie unsere Heimat erforschen. Wir wollen unsere
Heimat, ihre Geschichte und Überlieferungen selber kennen lernen, ihren Wert
beispielsweise über das Internet (www.heimat-now.de) auch andern bewusst
machen, andere für diese Heimat gewinnen.
Deshalb möchte ich mit der (bei Wolfgang Pledl,
Landesverein, gefundenen) römischen Maxime „Turpe
est in patria vivere et patriam ignorare“ schließen. Frei übersetzt: „Es ist
eine Schande, in der Heimat zu leben und sie nicht zu kennen“.

Oberpfälzer
Nachrichten vom 20. Oktober 2003: "... Klaus Ibel dankte dem
"Chef", der nicht anschafft, sondern selbst schafft und sich um fast
alles kümmert. Ibel überreichte dem "Stani" ein altes Bild, das im
Staatsarchiv liegt. Bei dem Bild liegt Vohenstrauß ganz hinten, davor
Altenstadt und ganz vorne steht Waldau. Da liegt die Welt andersherum aus der
Geschichte betrachtet. Staniczeks Frau Lisbeth überreichte Ibel im Namen des
Arbeitskreises einen Blumenstrauß, das Ehepaar konnte zudem am gleichen Tag
ihren 34. Hochzeitstag feiern."