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25 Jahre Heimatkundlicher Arbeitskreis Vohenstrauß

75 Jahre Heimatmuseum der Stadt Vohenstrauß

10 Jahre Heimatmuseum in der Sophienstraße

Peter Staniczek

(Festrede am 17. Oktober 2003 im großen Rathaussaal)

„Jubiläumsrausch“  - Heimatforscher stellen sich vor

 

Anlässlich der 875-Jahr-Feier der Kirchenweihe in Altenstadt sowie der urkundlichen Erstnennung von Vohenstrauß fand im Dezember 1999 eine Feier statt, die der Heimatkundliche Arbeitskreis im Benehmen mit der Stadt Vohenstrauß und der Simultankirchenverwaltung vorbereitet hatte. Den Auftakt zum Festakt bildete die Enthüllung einer Gedenktafel im Aufgangsbereich zur Kirche, danach fanden in der Kirche der Festakt und eine gemeinsame Andacht mit den Pfarrern der beiden Kirchengemeinden statt. Die Zeit um 1124 brachte der Vorsitzende des Arbeitskreises in seinem Festvortrag  „875 Jahre Kirche in Altenstadt“ näher.

Wenn es also um Heimatgeschichte, Jubiläen oder Denkmalpflege geht, gilt der heimatkundliche Arbeitskreis in Vohenstrauß als kompetenter Ansprechpartner, den man in allen Belangen der Heimatpflege gerne konsultiert und in Anspruch nimmt.

Zukunft braucht Herkunft

In Zeiten der Globalisierung, in der die Wirtschaft immer weitere Räume braucht, die Menschen weltweit durcheinander gewirbelt werden, Waffen und Kriege Hochkonjunktur haben, Ländergrenzen  aufgelöst werden, Konzerne erdteilübergreifend nach den billigsten Produktionsstandorten Ausschau halten, Arbeitsplätze - und damit Lebenssicherheiten - verschoben oder rationalisiert werden, suchen die Menschen kleinere Räume, um sich zu Hause zu fühlen. Man will Altes festhalten, seinen Platz finden in der Heimatlosigkeit einer globalisierten Welt, der politische Zeitgeist wird konservativ.

Johann Böhm, Landtagspräsident bis 2003 und Vorsitzender des Bayerischen Landesvereins für Heimatpflege, warnt aber vor einer Heimat, die „ausschließlich Konserve des Alten und sentimentales Rückzugsgebiet aus der Gegenwart sein will, ein unwirkliches Konstrukt, ein Luftschloss, ein er- und träumte Wolkenkuckucksheim, dessen Bewohnern und Erbauern mit aller Kraft des Faktischen begegnet werden muss“  und er führt weiter aus: „Die vorgefundene Welt so zu bewohnen, dass sie ihre Funktion als Ort des Lebens, der Entspanntheit und des Strebens nach Erfüllung für alle nachkommen kann, ist Ziel dieses Tuns. Wir wollen Abnutzung und Verbrauch verhindern, wir wollen natürliche Lebensgrundlagen ebenso erhalten wie die im Laufe der Geschichte erworbenen menschlichen Fähigkeiten und unsere gemeinsamen Errungenschaften.“

"Sensibel ist die Erde über den Quellen", schreibt Reiner Kunze in einem Gedicht und gebraucht das Bild vom gefällten Baum und der gerodeten Wurzel, welche die Quellen schließlich versiegen lassen und stellt am Ende die Frage: "Wie viele Bäume werden gefällt, wie viele Wurzeln gerodet - in uns".


Gründung des Heimatkundlichen Arbeitskreises Vohenstrauß vor 25 Jahren

Dieses Gefühl der Entwurzelung, die Sehnsucht nach Geborgenheit, die Neugier nach Wiederauffindung der Quellen, nach den Ursprüngen von Heimat hat sicher viele von uns bewogen, Heimatkunde, Heimatgeschichte zu betreiben.

Beweggrund auch der heimatgeschichtlich interessierten Frauen und Männer,  die aus Anlass  eines weiteren wichtigen Jubiläums  "600 Jahre Erstnennung der Stadt Vohenstrauß 1378 - 1978" auf Anregung des damaligen Oberamtsrats Hans Frischholz am 14. Februar 1978 formlos einen heimatkundlichen Arbeitskreis gründeten, der als Beitrag zur Jubiläumsfeier „die Geschichte der Stadt soweit wie möglich zurück in ihre Vergangenheit verfolgen und den Bewohnern der Stadt durch ein heimatkundliches Geschichtsbuch vermitteln“ wollte. Die Leitung dieser anspruchsvollen Aufgabe übernahm damals Direktor i. R. Otto Würschinger. Im  gleichen  Jahr  wurde  das  erste  Exemplar  der  Chronik "Vohenstrauß im Wandel der Zeiten" übergeben.  An  dieser  ersten  Chronik  der Großgemeinde beteiligten  sich  14  Mitglieder,  die  darüber  hinaus maßgeblich   bei    der   Gestaltung   der   Jubiläumsfeier mitwirkten.

 

Vorstellung der Chronik: v.l. Alfred Kummer, Heiner Hofmann, Olga Aichinger, Maria Weiß, Otto Würschinger, Therese Weiß, Volker Wappmann, Max Steger (Bürgermeister), Hans Frischholz, Josef Schuller, Michael Wurdack (Foto: Rudi Zimmermann)

Ein Bildband "Vohenstrauß in alten Ansichten" folgte 1979 und auch  zum Gelingen der  1980 vom Haus der  Bayerischen Geschichte präsentierten   Wanderausstellung „Wittelsbach   und   Bayern“   im Rathaussaal der Stadt trug der Arbeitskreis erfolgreich bei.

Ein  heimatkundlicher  Diavortrag  über  die  Großgemeinde wurde erstellt;  außerdem war man darauf bedacht,  Unterlagen und Beiträge  über  die  geschichtliche  Entwicklung  der  Stadt,  alte Dokumente und Schriften zu sammeln und zu archivieren. 

Der erste Leiter des Arbeitskreises, Otto Würschinger,  trat 1986 nach achtjähriger erfolgreicher Tätigkeit zurück, Nachfolger wurde Peter Staniczek. Der Heimatkundliche Arbeitskreis schloss sich aus organisatorischen Gründen der Volkshochschule Vohenstrauß an.

Im  Vordergrund  stand  nun neben der  heimatkundlichen Forschung auch die langfristige und koordinierte Planung der  einzelnen  Vorhaben  und  vor  allem  die  gegenseitige  Unterstützung.  Kurzvorträge  und Exkursionen rundeten das Programm ab.

 

Herausgabe der Streifzüge

Ein Hauptziel lag in der Herausgabe von periodisch erscheinenden Beiträgen  zur  Heimatkunde  und  Heimatgeschichte  der  Stadt  und Großgemeinde Vohenstrauß und ihrer Umgebung, einerseits als Forum für die Ergebnisse von Forschungsarbeiten der engeren Region, andererseits als verständliches Sprachrohr der Heimat- und Denkmalpflege, Mittel zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit. Seit 1986 erscheint die Schriftenreihe „Streifzüge“, mit dem vorliegenden Heft zum 25. Mal.

Die ersten Hefte beschäftigten sich, weil es sich zwingend anbot, mit Jubiläen der Regionalgeschichte, so die Titel „400 Jahre Friedrichsburg“ und „100 Jahre Lokalbahn Neustadt-Vohenstrauß“.

Technikgeschichte, Veränderungen von Stadt- und Kulturlandschaft, Städteplanung und Denkmalpflege, Kommunalgeschichte,  Industriekultur,  Ortspolizeiwesen, Brandkatastrophen, Bergbau und v. a. Themen aus allen Disziplinen fanden in bisher 18 Jahrgängen ihren Niederschlag. Über 50 Autoren haben unentgeltlich und uneigennützig mitgearbeitet. Dank finanzieller Unterstützung durch die Stadtsparkasse Vohenstrauß und die Stadt können die „Streifzüge“ zu einem mehr als bescheidenen Preis angeboten werden.

Außer der Reihe  wurden einige Hefte als "Informationen der Kreisheimatpfleger des Landkreises Neustadt a. d. Waldnaab" publiziert, die Beiträge zur Denkmal- und Museumspflege, zur Erhaltung und Gestaltung der Kulturlandschaft sowie zur Brauchtumspflege umfassten.

Die Mitglieder treffen sich zu Arbeitssitzungen, Exkursionen, Ausstellungen. In Burg- und Schlossanlagen wie Burgtreswitz, Friedrichsburg oder Waldau ließ man sich vor allem über den Fortgang der Sanierungsmaßnahmen unterrichten und konnte häufig aus den geschichtlichen Unterlagen heraus zu fachgerechten Rekonstruktionen (Dachbedeckung, Dachgauben usw.) beitragen. Konsequenz aus der Erforschung der Ortsgeschichte war die Umsetzung des Wissens in die Belange von Stadtsanierung (dezentrales Museumskonzept) und Dorferneuerungsmaßnahmen (Altstraßennetz, Dorfentwicklung, Brauchtum, Häusergeschichte, Flurnamen u. a.).

Die Arbeit des Heimatkundlichen Arbeitskreises wuchs bald über das gutmütig belächelte - im Staube der Geschichte nach Anlässen von Jubiläumsfesten forschende - Tun älterer Herrschaften hinaus. Der altersmäßig und beruflich gut durchwachsene Arbeitskreis wirkt heute dank seines breiten Fachwissens durchaus meinungsbildend in der lokalen Auseinandersetzung mit Fragen der Denkmal- und Ortsbildpflege mit.

   

75 Jahre Heimatmuseum der Stadt Vohenstrauß

Umgang mit Heimat beschränkt sich nicht auf die Erhaltung der dörflichen Idylle, sondern muss sich auch mit der Veränderung des Nahraums, mit dessen Gestaltung und Fortentwicklung unter Berücksichtigung von Bewährtem auseinandersetzen. Auch die  Renovierung eines „Ackerbürgerhauses“ in der Altstadt, das auf Vorschlag und unter erheblicher, ehrenamtlicher Mitarbeit des Arbeitskreises Heimat des  städtischen Museums wurde, gehört zu den Belangen unserer Kulturarbeit.

Der Gedanke, ein Heimatmuseum zu errichten, wurde im Oberpfälzer Waldverein bereits im Jahre 1928 geboren. Man richtete ein Schreiben an das Bezirksamt Vohenstrauß mit der Bitte, die Ge­meinden und Schulleitungen des Amtsbezirkes aufzu­fordern, bei der Schaffung dieses großen Werkes mitzuhelfen, „da be­sonders für die Jugend ein Museum das beste Lehrbuch in der Hei­matkunde darstelle“. Die Heimatfreunde waren sich wohl bewusst, dass dieses Museum, das nicht allein für Vohenstrauß, sondern für das ganze Gebiet des damaligen Bezirksamtes Vohenstrauß gedacht war, nicht schon in kurzer Zeit errichtet werden konnte, da durch die vielen großen Brände im Amtsbezirk die meisten Altertümer vernichtet wor­den waren. Die maßgeblichen Initiatoren waren Oberinspektor Hans Fuchs, Di­plom-Kaufmann Richard Bamler und Kunstmaler Ludwig Steininger. Im Bewusstsein, „dass bereits vieles vernichtet und das Vorhandene nicht Händlern und Sammlern in die Hände fallen, sondern der Bevölkerung erhalten bleiben soll“, sammelte man Geld, legte eine Museumskasse an, erließ Aufrufe und traf durch Besuche in einzelnen Häusern schon eine Vorauswahl.

Bis 1930  waren im Rathaus schon eine Bauern- und Webstube eingerichtet, vier wertvolle Öfen aufgebaut und verschiedene Sammlungen angelegt worden. „Wenn nicht größere Hindernisse entgegenstehen, wird das Heimatmuseum im heurigen Sommer anläßlich einer grö­ßeren Festlichkeit eröffnet werden können.“ Wegen fehlender Industriemodelle konnte das Heimatmuseum aber auch 1931 nicht eröffnet werden. 1934 sollte das Museum nun der neuen Zeit angepasst werden und 1935 baute die Stadt dafür gar den großen Rathaussaal aus und stellte diesen Raum dem Museums­träger OWV zur Verfügung, verlangte aber die Fertigstellung der Einrichtung des Museums bis Ende Februar 1936. Eine feierliche Eröffnung findet sich aber nirgends in den Unterlagen. Ab 1938 wurde der Saal wieder einer anderen Nutzung zugeführt. Das Museum wurde in zwei Räume im dritten Stock des Rat­hauses verlegt.

Wegen der Schulraumnot nach dem Krieg wurde in diesen Räumen bis zur Fertigstellung des Zentralschulhauses ein Notschulsaal eingerichtet. 1954 berichtet die Stadt als rechtlicher Träger des Heimatmuseums, dass seit einigen Tagen die vormaligen zwei Museumsräume wieder frei seien und das Museum nunmehr dort neu instand gesetzt, aufgebaut, geordnet und inventarisiert werden könne. 1957 begannen Ehren­vorstand Hans Fuchs und Oberlehrer a. D. Franz Riedl mit der Wiederaufstellung des Heimatmuseums, die Arbeiten zogen sich bis 1959 hin. Schon 1970 wurde Rektor Sepp Kraus von der Stadt mit der Neuordnung und Registrierung des vorhandenen Museumsgutes betraut. Im Rahmen einer Stadtratssitzung am 15. März 1971 wurde das neu gestaltete Museum durch Sepp Kraus vor­gestellt und für die Bevölkerung wieder zugänglich gemacht.

Allerdings war die Unterbringung des Museums auf 112 qm Ausstellungsfläche schon seit langem unzureichend. Versteckt, schwer zugänglich, räumlich an seinen Grenzen angelangt, war es zuletzt weder für Feriengäste noch Besu­chergruppen attraktiv genug.

 

10 Jahre Heimatmuseum in der Sophienstraße

Der Heimatkundliche Arbeitskreis wandte sich deshalb im Juli 1986 an die Stadt mit dem Vorschlag, zwei Acker­bürgerhäuser in der Sophienstraße im Rahmen der Städtebauförderung zu sanieren und als Heimatmuseum zu nutzen. 1988 wurde in der Diskussion noch einmal nachgelegt: „Die Ausglie­derung des Museums aus den Rathausräumen schafft neue Gestal­tungsmöglichkeiten, ermöglicht eine Konzeption, die das Museum aus der "verstaubten Ecke" holt, die aus ihm einen Treffpunkt des kulturel­len Interesses werden läßt.“

Die Sanierungsarbeiten begannen am 9. Mai 1989, die Hebefeier fand am 4. Juli 1989 statt. Die feierliche Neueröffnung – verbunden mit einem prächtigen Museumsfest - fand am 17. Juli 1993 statt.

In einem 1996 abgeschlossenen Vertrag werden die Beziehungen zwischen der Stadt und dem Arbeitskreis über das „Heimatmuseum Vohenstrauß“ geregelt, u. a. heißt es in

§ 3: Einrichtung, Ausbau und Betreiber

1.)  Der Arbeitskreis hat das „Heimatmuseum" eingerichtet, war von der Planung bis zur Fertigstellung des Museums arbeitsmäßig eingebunden. Während vieler Sitzungen und Zusammenkünfte war er vorbereitend tätig, erarbeitete das Museumskonzept, traf die Auswahl der Exponate, erfaßte Texte für die Informationen und führte zusammen mit der Stadt Beratungsgespräche mit der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen. Bei der Inventarisierung des Gesamtbestandes des Museums wurde ebenso aktive Mithilfe geleistet wie bei den Restaurierungsarbeiten. Durch fortlaufende Ergänzungen und Sonderausstellungen soll das „Heimatmuseum" ausgebaut werden.

2.)   Betreiber des „Heimatmuseums" ist der Arbeitskreis.

Im Zusammenhang mit der Neukonzeption des Museums gelang es übrigens auch, eine etwa 150 Jahre alten Mühleneinrichtung (Tradmühle) für Museumszwecke nach Vermessung und wissenschaftlicher Dokumentation vor Ort ins neue Haus zu verpflanzen, die sonst für unsere Region verloren gegangen wäre. Der Kampf um das neue Heimatmuseum und damit die Neugestaltung der „Ackerbürgerhäuser“ hat sich gelohnt. Wir hätten uns als historischer Verein unglaubhaft gemacht, wenn wir zwar die Hausgeschichte  bis 1601 mit 30 Fußnoten hätten zurückverfolgen und publizieren können, aber einem Abriss tatenlos zugesehen hätten.

Im Übrigen wurde die Arbeit des Heimatkundlichen Arbeitskreises durchaus beachtet. Unter anderem wurde 1994 das Engagement des Arbeitskreises um das neue Heimatmuseum mit der Verleihung der Denkmalschutzmedaille „Für besondere Verdienste um den Denkmalschutz“ durch Kultusminister Hans Zehetmair an den 1. Vorsitzenden Peter Staniczek und den Geschäftsführer Hans Frischholz gewürdigt. 1998 wurde der Heimatkundliche Arbeitskreis zusammen mit dem Heimatverein Eschenbach mit dem Kulturpreis des Landkreises Neustadt a. d. Waldnaab ausgezeichnet.


Ausblick

Das Bild des Arbeitskreises und seine Zielsetzungen haben sich seit seiner Gründung gewandelt. Historisches Interesse hat sich verbunden mit großem Engagement für die Erhaltung einer lebens- und liebenswerten Stadt- und Kulturlandschaft und ihre behutsame Weiterentwicklung.

Dabei darf ein permanentes Harmoniestreben oft notwendigen Erörterungen nicht im Wege stehen, auch in einer Ehe werden alle Konflikte offen ausgetragen. Projekte müssen unter Hintanstellung politisch anderer Meinungen gemeinsam in gegenseitiger Achtung durchdiskutiert werden.

Eines der Hauptziele für die Zukunft wird noch weitgehender der Kontakt zur jüngeren Generation sein müssen, wir müssen sie fordern  ihnen Aufgaben stellen und auf ihre Belange eingehen. Die Weckung des Geschichtsverständnisses, die Freude an der Beschäftigung mit erhaltenswerten Zeugen der Vergangenheit wurde beispielsweise schon angebahnt durch Pflegemaßnahmen von Bodendenkmälern durch Schulklassen. Kultur muss unserer Jugend als Identitätsmöglichkeit und nicht als Konsumware begegnen. Ein gelungenes Beispiel für diese Bindung sind die Mitglieder der Stadtbühne, denen weiterhin der Auftritt in historischer Umgebung möglich gemacht werden muss.

Wir wollen Anwalt unserer Kulturdenkmäler sein, sie erhalten und mitgestalten nach den Vorgaben derer, die diese Heimat bewohnen. Heimatpflege ist Lobbyarbeit, der Einsatz etwa für unser Schloss, die Friedrichsburg, gilt nicht dem Denkmal als solchem, sondern den Menschen, die dieses einmalige Bauwerk lieben und nutzen möchten.

Heimatforscher-Wettbewerbe wie beim Projekt „Vohenstrauß 2030“, Erkundung von Brauchtum, Sagen und mündlichen Überlieferungen im Rahmen des Unterrichts sollen Anregung zu schöpferischem Tun sein, Heimat selbst zu gestalten. Dabei ist es an uns, Vorbilder im „angemessenen Umgang mit Herkunft, Dasein und Fortschritt“ (Böhm) zu sein.

Schließlich ist es unsere Aufgabe, dafür zu sorgen, dass sich auch unsere Kinder innerhalb einer pluralistischen Gesellschaft, mit der Regionalkultur identifizieren können, dem was wir Heimat nennen.

Schließlich wollen wir aber auch "klassische Heimatforscher" sein und durchaus mit kritischer Sympathie unsere Heimat erforschen. Wir wollen unsere Heimat, ihre Geschichte und Überlieferungen selber kennen lernen, ihren Wert beispielsweise über das Internet (www.heimat-now.de) auch andern bewusst machen, andere für diese Heimat gewinnen.

Deshalb möchte ich mit der (bei Wolfgang Pledl, Landesverein, gefundenen) römischen Maxime „Turpe est in patria vivere et patriam ignorare“ schließen. Frei übersetzt: „Es ist eine Schande, in der Heimat zu leben und sie nicht zu kennen“.

 

 

Oberpfälzer Nachrichten vom 20. Oktober 2003: "... Klaus Ibel dankte dem "Chef", der nicht anschafft, sondern selbst schafft und sich um fast alles kümmert. Ibel überreichte dem "Stani" ein altes Bild, das im Staatsarchiv liegt. Bei dem Bild liegt Vohenstrauß ganz hinten, davor Altenstadt und ganz vorne steht Waldau. Da liegt die Welt andersherum aus der Geschichte betrachtet. Staniczeks Frau Lisbeth überreichte Ibel im Namen des Arbeitskreises einen Blumenstrauß, das Ehepaar konnte zudem am gleichen Tag ihren 34. Hochzeitstag feiern."