Burschenverein Vohenstrauß n. e. V.

  

Foto vom 30.07.2006 vor und während des Frühschoppens (je nach Teilnehmer) (Foto: Peter Hegenbarth)

Nachdem der Burschenverein Vohenstrauß vom 28. bis 30. Juli 2006 sein mittlerweile 50-jähriges Jubiläum feiern konnte und ich ebenfalls schon über drei Jahrzehnte diesem Stammtisch angehören darf, möchte ich es nicht versäumen, einige Zeilen über seine Geschichte zu formulieren. Dabei gehe ich zurück ins Jahr 1981, als das 25-jährige Jubiläum anstand. Seitdem hat sich nicht viel geändert, der Präsident ist seit Beginn sowieso der gleiche, nämlich der "Baron" oder "Frosch" - Horst Frötschl.  Die Mitgliederzahl fluktuiert, im Laufe der 50 Jahre sind nicht mehr alle dabei -  nicht weil jemand austreten würde, einige haben sich halt schon dem ewigen Stammtisch angeschlossen.


Wie alle Erinnerungskrüge vorher auch, wurde der Krug zum 50-jährigen Jubiläum von unserem Vereins-Künstler Klaus Bäuml entworfen. Man beachte bei allen Entwürfen den immer wieder auftauchenden Vereinspräsidenten, der sich ständig ins Bild drängt.

Burschen im besten Astronautenalter"

 

Ein Verein, der gar keiner ist", feierte 25jähriges Jubiläum / Humor in Vollendung von Dany" Müllner

 

Vohenstrauß (ei). — Ein Verein, der gar kein Verein ist, besteht seit nunmehr 25 Jahren. Der „Burschenverein", zur damaligen Zeit wa­ren die Gründer auch noch Burschen, heute sind sie eben etwas gereifter, beging dieses Jubiläum mit Würde, gewürzt mit viel Humor. Ort der Festivitäten  waren das Stammlokal Kohler und das Schützenhaus in Vohenstrauß. Eingeladen waren die weiteren Kohlerstammtische, die „Weißbiergermanen" und der „Müde Club“.

Der Eingang im Cafe Kohler war bereits am Freitag mit Birken geschmückt, doch nicht wie allgemein üblich stehend, vielmehr mit liegendem Laubgehölz. Zylinder und Gehrock waren Vorschrift, als es am Samstag zum großen Festbankett ins Schützenhaus ging. Der zwar nicht gewählte, doch allgemein anerkannte Präsident Horst Frötschl, begrüßte die „Burschen", die aus ganz Deutschland angereist waren und übergab nach kurzer Einleitung   an den Festredner   „Dany"   Müllner, dessen Rede so bemerkenswert war, daß sie in Auszügen wiedergegeben werden muß. „Blickt man in die Runde, so sieht man mehr fal­tige Gesichter, Burschen in dem besten Astronautenalter, kein Vergleich mehr mit den Gesichtern vor 25 Jahren. Nicht der Name hat es gebracht, daß dieser Freundeskreis 25 Jahre überdauerte, und es ist auch nicht all­täglich, daß der Zusammenhalt in dieser Verbindung so eng ist. Der Burschenverein ist mehr als ein Stammtisch, er ist der Garant für zahllose lustige Stunden, dazu gehört auch die Atmosphäre beim „Kohlerhardl". Soweit, dem Ernst der Stunde angepaßt und dann Humor in Vollendung.  

„Geistiges Erbe“

„Liebe Präsidenten der Nachbartische, liebe Jubelburschen. 650 Jahre Stadt Pleystein, 25 Jahre Burschenverein Vohenstrauß, das sind die Daten. Dieses geistige Erbe, war der Anlaß, als vor 25 Jahren, 1945 Jahre nach der Schlacht im Teutoburger Wald, eine Verbindung ins Leben gerufen wurde, die von den Männern der ersten Stunde, in seiner Gründerzeit noch mit einem Tatschmittel östlicher Religion versehen wurde, heute mehr denn je im Mittelpunkt der gehobenen Gesellschaft steht. All jenen, die diesen hohen Kulturanspruch bezweifeln, wird empfohlen, einer je­ner Matineen beizuwohnen, die täglich im Cafe Kohler stattfinden. Wer diesen durch­geistigten Gesprächen Folge leistet, wer an den Diskussionen, an denen oft bis zu sieben Lehrer, die Ehemänner von Lehrerinnen gar nicht gerechnet, teilnehmen kann, dem wird klar, was Kultur ist. Es ist ernstlich klar, daß Entscheidungen kommunalpoliti­scher, aber auch weltweiter Art im Burschenverein beschlossen werden und von den Räten der Stadt nur noch bestätigt werden. Ob schwarz, rot oder weiß, jede politische Meinung wird akzeptiert, wenn sie sich mit der unseren deckt. Wir waren es, die in den harten Jahren der Nachkriegszeit das wirtschaft­liche Leben in Vohenstrauß wieder aufblühen ließen. Die enorme Schluckkapazität haben manchen Wirt zu Anbauplänen veranlaßt, haben manche Brauerei zu höherer Ausstoßleistung gezwungen. Fassen wir zusammen, der Burschenverein ist kein organisierter Alkoholiker-Club, er ist weder Tuntentreff, noch  Ministrantenstammtisch, auch nicht die Zufluchtsstätte geknechteter Ehemänner, der Burschenverein steht nach 25 Jahren fest geschlossen hinter seinen Aufgaben in seltener Einmütigkeit. Es sind dies Pflege der Tradition, vordringlich aber das Wirtschafsleben in Vohenstrauß anzukurbeln.“ Soweit der Festredner.  

Krug überreicht

Nach dem Abklingen des Beifalls folgte der Austausch von Erinnerungsgeschenken, wobei der Müde Club einen Drei-Liter-Krug überreichte und die Weißbiergermanen ein Stammtisch-Reservierungsemblem. Weiter gab Präsident Horst Frötschl die Sieger des stattgefundenen Fußballpokalturniers bekannt. Pokalgewinner wurde der Burschenverein vor den Weißbiergermanen vor dem Müden Club. Als besondere Überraschung erhielten alle Mitglieder des Burschenvereins einen eigens für sie gefertigten Bierkrug und danach gings ans Bufett. Ein Frühschoppen im Cafe Kohler am Sonntag und ein gemeinsames Mittagessen beendete die 25-Jahrfeier des Burschenvereins Vohenstrauß.

 

Oberpfälzer Nachrichten vom 28. Juli 1981 (el/Ernst Eichl)

 

 

Die Hinterglasmalerei, gefertigt von Klaus Bäuml, die im Stammlokal ihren Ehrenplatz erhalten wird (el/Foto: Eichl)

Zum 40-jährigen Jubiläum wurden alle Stammbedienungen seit Vereinsgründung auf dem limitierten, künstklerisch wertvollen Ehrenkrug verewigt

Vollmitglieder erkennt man am einheitlich gestalteten Zinnkrug mit Initialen und Widmung auf der Innenseite des Deckels. Nicht jedes Mitglied kennt den momentanen Aufenthaltsort seines Kruges.

 

Fortsetzung folgt!

Irgendwann wurde auch dieser Glaskrug zu einem Jubiläum kreiert.

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