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Funktionsmodell Hammerschmiede (Bauanleitung 1920)

In einem alten Buch, antiquarisch erworbenen Buch: "Jugendblätter, 66. Band, wahrscheinlich 1920, (Carl Schnell) München" fand ich folgende Anleitung zum Bau eines Funktionsmodells einer Hammerschmiede, wie sie auch ähnlich bei der Gehenhammer-Mühle (Weg vom Wander-Parkplatz zur Mühle) zu sehen ist. Anleitung und Bilder stammen von Franz Schuhwerk, leider fand ich über ihn keine weiteren Informationen.

 

 

"Hammerschmiede

Text und Bild von Franz Schuhwerk

(Anm.: Originalrechtschreibung von 1920)

 

Ausschnitt: F. Schuhwerk Augsburg 1918

 

Den kleinen Bach an eurem Hause müßt ihr ausnützen. Ihr müßt ihn stauen, daß heißt verengen und seinen raschen Abfluß hindern. Dazu nehmt zwei Bretter und legt sie auf beiden Seiten quer über den Bach, senkrecht zur Strömung und laßt in der Mitte einen schmalen, nur zirka 10 - 15 cm breiten Durchzug. 

Die Staubrettchen 1 und 2 werden mit Hölzern auf beiden Seitenbefestigt. Der Knabe hämmert eben die Pfähle hinein. 

Nun ergibt dies Brettchen S auf beiden Seiten der Staubrettchen, wie Figur 1 zeigt. Es werden dann die beiden Aushöhlungen L gemacht, in welchen die Achse der Wasserräder läuft. das Wasserrad besteht aus einer dicken Nabe s, die ihr euch leicht drehen lassen könnt. In die Nabe s wird ein Loch gebohrt und ein dicker Eisendraht durchgezogen, der aber sehr streng hineingespannt werden muß.

 

 

 

In die Nabe werden auf der runden Oberfläche 6 - 8 - 10 Löcher gebohrt, senkrecht zum Mittelpunkt, und in diese die Radschaufeln hineingesteckt, Brettchen auf Stäben. 

Der Draht bekommt eine Biegung B, ein Holzarm wird hineingezogen, der oben mit gleicher Drahtausbiegung verbunden ist. Der obere Draht wird durch eine Holzwelle  gezogen, in welche 3 Schaufeln, ähnlich wie die Radschaufeln, gesteckt werden, in größeren Abständen und an verschiedenen Stellen.

 

 

Nun macht ihr die Hämmer, indem ihr im (Anm.: = an den) Fadenspulen s kleine Stäbchen befestigt und diese Stäbchen in Hölzer zwängt, wie Figur 3 deutlich zeigt. Die Hämmer werden dann so gesetzt, daß die Schaufeln genau die Stäbe treffen können, d. h. sie brauchen sie nur leicht an der Spitze zu treffen, um sie in die Höhe zu lupfen.

Dann werden kleine Holzwürfel als Ambos den Hämmern vorgelegt. Jetzt kann das taktmäßige Klappern lustig losgehen. -

Die ganze Nacht klappert die Hammerschmiede, die feiert nicht schon um 5 Uhr nachmittags."

 

 

Welche "Knaben" beschäftigen sich heute noch mit dem Basteln von Modellen (Eisenbahn, Flugzeuge usw.), noch dazu mit Modellen, die man im Freien (Witterung) einbaut?

Sollte jemandem nach dieser Anleitung, eventuell mit moderneren Methoden und Werkstoffen der Bau einer Hammerschmiede gelingen und diese zum Funktionieren bringen, würde ich mich über eine Rückmeldung (Foto per E-Mail bzw. Post) freuen und an dieser Stelle veröffentlichen.

 

 

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