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Peter
Staniczek Die Zeit der Romantik
Bettina von
Arnim (1785 - 1859)
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„Nepomuk
Ringseis, ein treuer Hausfreund, hat ein Gesicht wie aus Stahl gegossen, alte
Ritterphysiognomie, kleiner scharfer Mund, schwarzer Schnauzbart, Augen, aus
denen die Funken fahren, in seiner Brust hämmerts wie in einer Schmiede, will
vor Begeisterung zerspringen, und da er ein feuriger Geist ist, so möchte er
den Jupiter aus der Rumpelkammer der alten Gottheiten vorkriegen, um ihn taufen
zu lassen.“ [3] |
Im strapazenreichen Winter 1813/14 erhält er den Auftrag, das Physikat (Praxis des Bezirksarztes) in Vohenstrauß vorübergehend zu übernehmen. In seinen Erinnerungen erzählt er über das unsägliche Elend in dieser Zeit.
aus Bettina Ringeis: "Dr. Joh. Nep. Ringseis - Ein Lebensbild", Regensburg 1909
„Ein österreichischer
Gefangener hatte den Kriegstyphus eingeschleppt und ganze Familien lagen davon
angesteckt darnieder. Als in Vohenstrauß die Epidemie ein Ende hatte, musste
Ringseis in der Gegend seiner Heimat Schwarzhofen Hilfe leisten. Sein Bruder
Sebastian, ebenfalls ein junger Arzt, musste im Regensburger Kriegslazarett, wo
auch der Typhus herrschte, Dienst tun, und wurde nach vier Wochen, am 9. Februar
1814, selber ein Todesopfer der Seuche. Es gab wenig Hilfsmittel für die
Helfer. Ringseis schreibt, dass damals in Ingolstadt bei der Typhusepidemie 13
junge prom. Ärzte und 500 Wärter und Wärterinnen starben.“ [4]
Ringseis führt
ein bewegtes Leben, nimmt u.a. am Feldzug gegen Napoleon nach Frankreich teil, lässt
sich in München als Arzt nieder, gewinnt die Freundschaft des Kronprinzen
Ludwig, den er von 1817 an mehrfach als Begleiter und Reisearzt auf seinen
Reisen nach Italien begleitet, wird Leiter des gesamten staatlichen
Gesundheitswesens in Bayern und Hochschullehrer und Rektor an der von Landshut
nach München verlegten Universität.
Am 20. Januar
1859 stirbt Bettina von Arnim, nicht ganz vierundsiebzig Jahre alt.
„Ihr Ende war
ruhig und sanft und auch das Antlitz der Leiche machte einen beruhigenden
Eindruck, indem darauf keine Spur eines schweren Todeskampfes zu erblicken war.
Sie ist von der ganzen Familie auf das Gut Wiepersdorf begleitet und daselbst an
der Seite ihres Gatten beerdigt worden“, schrieb Savigny an Nepomuk Ringseis. [5]
Damit schließt sich der Kreis der Geschichte um Bettina von Arnim, die neuen Geldscheine und das Rätsel, was das alles mit Vohenstrauß zu tun hat.
[1] Anm.: gemeint ist der letzte deutsche Fünfmarkschein vor der Einführung des Euro
[2] Ingeborg Drewitz, "Bettine von Arnim", Goldmann-Verlag, 1989, S. 73
[3] Sigfrid Färber, "Bedeutende Oberpfälzer", Regensburg 1983, S. 113
[4] Barbara Bredow-Laßleben, "Aus der guten alten Zeit ...", in "Die Oberpfalz", Laßleben-Verlag, Kallmünz Januar 1954, S. 18
[5] Ingeborg Drewitz, "Bettine von Arnim", Goldmann-Verlag, 1989, S. 268
Eine kurze Biographie von Joh. Nep. Ringseis finden Sie auch unter http://www.bautz.de/bbkl/r/ringseis_j_n.shtml
Verlag Traugott Bautzl, Band VIII (1994), Spalten 380-384, Alexander Loichinger
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