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Wüstungen
- Elemente der Kulturlandschaft
„Mit Wüstung
bezeichnet man eine aufgegebene und danach verfallene Siedlung und deren Fluren.
Die Zahl der im Mittelalter durch Kriege, Epidemien oder wirtschaftliche Krisen
wüst gefallenen Siedlungen ist nach allgemeinen Schätzungen sehr groß. Das
Aufspüren von Wüstungen im Gelände, die Identifikation von Wüstungen in den
historischen Quellen, das Herausfinden von Ursachen für das Aufgeben von
Siedlungen sind für Geographie, Geschichtswissenschaft und Namenkunde
gleichermaßen sowohl spannende als auch schwierige Forschungsgegenstände, die
befriedigend nur im Zusammenwirken verschiedener Disziplinen gelöst werden können.
So fallen Siedlungen oft nicht spurlos wüst, sondern ihr Name bleibt als Flur-
oder Straßenname indirekt erhalten. Damit ist die Wüstungsforschung z.B. auch
ein Gebiet der Namenkunde. Außerdem unterscheidet die Geographie zwischen
partiellen und totalen Orts- und Flurwüstungen. Das Interesse der
Geschichtswissenschaft gilt vor allem der Frage nach der zeitlichen Einordnung
von Wüstungsperioden und der Ermittlung ihrer komplexen Ursachen sowie ihrer
Auswirkungen auf die Grundherrschaften und die Lebensumstände der Menschen
insgesamt.“[1]
Im Raum des
Altlandkreises Vohenstrauß sind Dutzende von aufgegebenen Siedlungen
bekannt, nicht alle sind lokalisierbar - Raum für Spekulationen und für
wissenschaftliche Forschung: Damelsdorf, Michlbach, Aiglersreuth,
Tamasrieth ...
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